2004: Krankenzusatzversicherungen über gesetzliche Krankenkassen (8.6.2004)
Im Zuge des Gesundheitsreformgesetzes kooperieren die meisten Ersatzkassen mittlerweile mit privaten Krankenversicherungen. Sie bieten Ihren Mitgliedern Zusatztarife an, die die Lücken der gesetzlichen Krankenversicherung schließen sollen.
Dies ist jedoch mit Vorsicht zu betrachten!
Vermeintliche Vorteile für den Kunden (Argumente der Ersatzkassen):
- Schließen der Lücken gesetzliche Krankenversicherung mit privaten Zusatztarifen
- Verbilligung durch Rahmenverträge mit den privaten Versicherern
- Erhöhung des Eintrittsalters (in manchen Tarifen)
- Wegfall der Gesundheitsprüfung ganz, oder teilweise bei manchen Anbietern u.v.m.
Unsere Stellungnahme hierzu:
Manche Versicherer haben extra neue Tarife ins Leben gerufen, die nur von den Ersatzkassen verkauft werden. Andere haben bestehende Tarife einfach rabattiert. Gefährlich wird es, wenn man beachtet, dass manche Versicherer das Höchsteintrittsalter deutlich hinaufgesetzt haben. Ebenso erschreckend ist es, wenn ganz oder teilweise auf die Gesundheitsprüfung verzichtet wird. Diese Versicherer tun Ihren Kunden (und den Ersatzkassen) keinen Gefallen. Wir befürchten nämlich, dass durch diese Erweiterungen die Tarife sehr schnell preislich explodieren werden, sodass der vermeintliche Rabattvorteil schnell dahin gleiten wird.
Ebenso problematisch ist es, dass diese Rahmenverträge der Ersatzkassen mit den Versicherern wiederum oft gekoppelt sind an die Mitgliedschaft in einer bestimmten Ersatzkasse. Im Klartext heißt dies: Will man die Ersatzkasse wechseln, geht entweder der Preisvorteil der Rahmenverträge für die privaten Zusatzversicherungen flöten, oder man fliegt gleich aus dem privaten Zusatztarif zu diesem Zeitpunkt raus.
Hierzu ein Auszug eines Artikels der Allgemeinen Zeitung Mainz, "Kranken-Zusatzversicherung mit Tücken" vom 07.06.2004:
"Eines wird zukünftig für viele sicher nicht leichter: Der Kassenwechsel. War es üblich, sich bei einer Beitragserhöhung eine günstigere Kasse zu suchen und dabei zu sparen, so kann dieser Weg jetzt sogar teurer werden. Verlässt man die Kasse, endet die Zusatzversicherung. Oft gibt es zwar die Möglichkeit, die Police auch nach der Kündigung im direkten Verhältnis beim privaten Versicherer weiterzuführen. Dieser wird jedoch meist eine Gesundheitsuntersuchung verlangen, um das eigene Versicherungsrisiko kalkulieren zu können. Hinzu kommt, dass man ja älter geworden ist und in eine höhere Einstiegsklasse fällt. Auch geht der GKV-Rabatt verloren. Im günstigsten Fall wird der Monatsbeitrag steigen, im schlimmsten Fall die private die Zusatzversicherung verweigern. Letzteres dürfte vor allem ältere und kranke Menschen treffen."
FAZIT: Es gibt viele Aspekte, warum die durch die gesetzlichen Kassen angebotenen Privattarife mit Vorsicht zu genießen sind. Lassen Sie sich durch uns seriös und kompetent beraten. Oft machen Zusatzversicherungen mit geringen Leistungen keinen Sinn. Sichern Sie vielmehr das für Sie Wichtige ab. Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten wir ein Profil Ihrer Bedürfnisse. Hierzu ist ein ausführliches Beratungsgespräch erforderlich. Danach entscheiden Sie sich aus einer breiten Palette unserer Angebote.